**Wirtschaftliche Flaute im Vereinigten Königreich: Rezession nach negativen BIP-Zahlen**
Das Vereinigte Königreich ist im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres in eine Rezession gerutscht, nachdem die BIP-Zahlen für das vierte Quartal einen stärkeren Rückgang als erwartet aufwiesen. Obwohl eine Rezession bereits vor der Bekanntgabe der Zahlen erwartet wurde, war das Ergebnis des letzten Quartals dennoch schlechter als prognostiziert, trotz einer besseren Performance im Dezember.
Das Land hatte bereits seit geraumer Zeit mit einer wirtschaftlichen Abschwächung zu kämpfen, doch trotz der unvermeidlichen Schlagzeilen ändert das aktuelle Ergebnis wenig an der generellen Situation. Die Wirtschaft ist in den letzten Jahren kaum gewachsen; nun verzeichnet sie lediglich zwei aufeinanderfolgende Quartale mit leicht negativem Wachstum.
Ein Grund zum Feiern ist dies sicherlich nicht, aber viele Marktbeobachter hatten im Zuge steigender Zinssätze Schlimmeres befürchtet. Dennoch hat die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs, ähnlich wie die vieler anderer Länder, eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gezeigt und soll voraussichtlich im laufenden Jahr eine Erholung erleben.
Die Bank of England wird durch die technische Rezession nicht beeinflusst, wie Gouverneur Bailey bereits früher in der Woche angedeutet hat. Allerdings könnte ein schwächerer privater Konsum darauf hindeuten, dass die Nachfrage nicht so stark ist, wie erwartet wurde. Neue Erkenntnisse dazu werden die Einzelhandelsumsätze vom Januar liefern, die am Freitag aktualisiert werden.
Mit einem erwarteten Rückgang der Inflation auf das Zielniveau im zweiten Quartal könnte die Debatte um Zinssenkungen früher intensivieren als bisher angenommen. Ein langsamerer Lohnwachstum würde diesen Prozess sicherlich unterstützen.
Inmitten dieser wirtschaftlichen Herausforderungen bleibt der Ölpreis volatil, während der Goldpreis unter der 2.000-Dollar-Marke verharrt und Bitcoin mit außergewöhnlichen Gewinnen Schlagzeilen macht.
Craig Erlam, Senior-Marktanalyst für UK & EMEA bei OANDA, betont zwar die Resilienz der britischen Wirtschaft, weist aber auch auf die Risiken hin, die durch die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten bestehen.