Die Fakultät für Zahnmedizin der Cyprus Health and Social Sciences University (KSTU) in Morphou steht im Zentrum eines Skandals um gefälschte Diplome. Wie die nordzyprische Hochschulakkreditierungsbehörde Yodak am Mittwoch bekannt gab, wurde der Fakultät vorläufig die Lizenz zum Unterrichten entzogen. Die Maßnahme gilt bis zum 31. Januar des kommenden Jahres, während die Untersuchungen in dem sich ausweitenden Skandal weitergehen.
Die jüngste Verhaftung im Zusammenhang mit dem Skandal erfolgte am Dienstagabend. Ein ehemaliger Privatsekretär eines früheren „Premierministers“, der derzeit als Beamter im „Arbeitsministerium“ tätig ist, wurde in Gewahrsam genommen. Bei seinem Gerichtstermin am Mittwoch legte Polizeibeamter Ali Erdelhun dar, dass der Mann sich am 13. September 2022 an der Universität eingeschrieben hatte. Am selben Tag wurden innerhalb weniger Minuten insgesamt 61 Kursnoten in die Datenbank der Universität eingegeben, was es dem Mann ermöglichte, noch am Tag seiner Einschreibung ein vierjähriges Diplom zu erhalten.
Das „Diplom“ verschaffte dem Verdächtigen laut Erdelhun eine Gehaltserhöhung in seinen öffentlichen Ämtern. Richterin Zehra Yalkut Bilgec ordnete an, dass er für zwei Tage in Haft bleibt, während die Polizei berechnet, wie viel Geld er unter falschen Voraussetzungen erhalten hat.
Der Lizenzentzug und die Ermittlungen werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit strengerer Kontrollen im Bildungswesen, um die Integrität akademischer Qualifikationen zu gewährleisten. Der Vorfall unterstreicht die Bedeutung der Überprüfung von Akkreditierungen und die Gefahren, die gefälschte Diplome für das öffentliche Vertrauen und die berufliche Praxis darstellen können.