**Zypriotische Banken auf gutem Weg, MREL-Ziele zu erreichen, lobt der Vorsitzende des einheitlichen Abwicklungsausschusses**
Der Vorsitzende des einheitlichen Abwicklungsausschusses (Single Resolution Board, SRB), Dominique Laboureix, hat die Fortschritte der zypriotischen Banken bei der Erfüllung der Mindestanforderungen an Eigenmittel und berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten (Minimum Requirements for Own Funds and Eligible Liabilities, MREL) gelobt. Die MREL dienen als Kapitalinstrument, das unter anderem Bail-in-Anleihen und nachrangiges Kapital umfasst, welches von den Banken zusätzlich zu ihren eigenen Mitteln ausgegeben wird. Dieses Instrument soll die Fähigkeit der Banken stärken, Verluste zu absorbieren und ihre Umstrukturierung in Krisenzeiten zu erleichtern, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme von Steuergeldern sinkt.
Die MREL-Ziele für jede Bank werden vom einheitlichen Abwicklungsausschuss festgelegt, der diese Ziele für die beiden zypriotischen Banken, die Bank of Cyprus und die Hellenic Bank, definiert hat. Laboureix erklärte gegenüber der Cyprus News Agency (CNA), dass den zypriotischen Banken im Vergleich zu anderen europäischen Banken eine längere Übergangsfrist bis 2024 bzw. 2025 eingeräumt wurde. “Was ich sagen kann, ist, dass die zypriotischen Banken auf einem guten Weg sind, ihre Ziele sogar vor Ablauf der Übergangsfrist zu erreichen”, sagte Laboureix. “Daher werden die zypriotischen Banken ihre Ziele rechtzeitig erreichen”, fügte er hinzu.
Laboureix erläuterte weiterhin, dass das Konzept der Bankenabwicklung die Liquidation durch einen effizienten Prozess ersetzt. “Mit der Abwicklung bitten wir anstelle der Steuerzahler, für den Zusammenbruch einer Bank zu zahlen, wie in der Vergangenheit oder sogar einige Gläubiger, wie in Zypern vor zehn Jahren, vielleicht ist eine bessere Lösung, dass die Banken ihre Widerstandsfähigkeit durch die Ausgabe von Kapitalinstrumenten stärken”, erklärte er.
Der SRB-Vorsitzende wies darauf hin, dass trotz des enormen Fortschritts seit Gründung des SRB im Jahr 2015 die Reise noch nicht beendet sei, da sich die Risiken weiterentwickeln. Er verwies auf neue Herausforderungen durch die Digitalisierung, einschließlich Cyber-Risiken, Herausforderungen im Zusammenhang mit dem grünen Übergang und die Krise, die durch den Zusammenbruch mittelgroßer Banken ausgelöst wurde.
Abschließend betonte Laboureix, dass die Strategie des SRB von zwei Themen geleitet wird: der Bewältigung neuer Risiken und der reibungslosen Ausübung der Befugnisse des Ausschusses durch den Erwerb notwendiger Daten von den Banken. Dies ermögliche es dem SRB, in einer potenziellen Krise schneller zu handeln. Mit einem Single Resolution Fund von 78 Milliarden Euro sei die Situation “viel besser im Vergleich zu vor zehn Jahren”, aber “wie ich sagte, ist die Reise noch nicht beendet”.
