Präsident Joe Biden wird sich gegen die geplante 0,9-Milliarden-Übernahme von U.S. Steel Corp. durch das japanische Unternehmen Nippon Steel mit der Begründung, dass die Vereinigten Staaten starke amerikanische Stahlunternehmen benötigen, die von amerikanischen Arbeitern betrieben werden, aussprechen. Dies geht aus einer Stellungnahme hervor, die am Donnerstag veröffentlicht werden soll und deren Kopie Reuters vorab einsehen konnte.
In der Erklärung wird Biden betonen, dass U.S. Steel, ein ikonisches amerikanisches Stahlunternehmen mit mehr als einem Jahrhundert Geschichte, ein amerikanisches Unternehmen bleiben muss, das inländisch besessen und betrieben wird. Vor dem Hintergrund dieser Ankündigung fielen die Aktien von U.S. Steel um 4,9% im vorbörslichen Handel am Donnerstag.
Die Übernahmepläne könnten das für den 10. April angesetzte Gipfeltreffen zwischen Biden und dem japanischen Premierminister Fumio Kishida überschatten, das darauf abzielt, das langjährige Sicherheitsbündnis zwischen den beiden Ländern angesichts der wachsenden Stärke Chinas zu stärken.
Nippon Steel hatte im Dezember eine Vereinbarung zum Kauf des 122 Jahre alten amerikanischen Stahlherstellers für eine stattliche Prämie abgeschlossen, in der Hoffnung, dass U.S. Steel von den Ausgaben und Steueranreizen in Bidens Infrastrukturgesetz profitieren würde.
Allerdings haben mehrere demokratische und republikanische US-Senatoren das Geschäft kritisiert und Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit geäußert oder Fragen aufgeworfen, warum die beiden Unternehmen nicht vor der Ankündigung die Hauptgewerkschaft von U.S. Steel konsultiert haben.
Die Entwicklung zeigt einmal mehr die Bedeutung nationaler Interessen in der Geschäftswelt und könnte zu weiteren Diskussionen über die Rolle von ausländischen Investitionen in Schlüsselindustrien führen.